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Wie man mit Hyperpersonalisierung und KI echte Emotionen weckt

21. März 2025

digitalagentur Hamburg curious company curious about Hype

Im KI-Zeitalter suchen Marken nach neuen Möglichkeiten, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Dabei geht es nicht mehr nur um die breite Zielgruppenansprache, sondern darum, den Einzelnen zum Denken und Handeln zu inspirieren. Aber geht das wirklich?  Ja!, sagt André Hennen, Kreativchef von Curious Company. Mit immersivem Storytelling und hyperpersonalisierten Erlebnissen, die starke Emotionen hervorrufen. Im seinem Gastbeitrag beleuchtet er, wie dies gelingt und warum Marken davon profitieren.

“90 Prozent aller Online-Inhalte (Video, Text, Bild, Audio) werden bis 2026 synthetisch (KI generiert) sein.” Sage nicht ich, sondern das Europol Innovation Lab, das nicht verdächtig ist, reißerische News zu produzieren. 90 Prozent. Das ist kein Trend oder Hype mehr. Das ist eine neue Realität. Aber so schnell sich die Technologie auch verändert – eine Sache funktioniert erstaunlich ähnlich: die Menschen. Sie wollen emotionale, relevante Erlebnisse und packende Geschichten. Tech und Story – beides zusammen erschafft etwas Magisches: Durch immersives Storytelling und relevante hyperpersonalisierte Experiences lösen wir tiefe emotionale Reaktionen aus – die eine entsprechend starke (Marken-)Wirkung entfalten.

Immersives Storytelling mit dem “Add-On” Hyperpersonalisierung

20-Sekünder, Motive, Influencer – viele Marken transportieren ihre Geschichten noch immer linear in die Masse – für den passiven Konsum oder vielleicht noch den Like-Button. Das meiste ist so austauschbar, dass wir den Großteil einfach ignorieren. Deswegen reicht theoretische Sichtbarkeit nicht mehr aus, um in den Köpfen zu bleiben.
Doch genau das gelingt mit immersivem Storytelling: Marken, die Menschen in ihre Geschichten aktiv einbeziehen, eine emotionale Verbindung herstellen und ihre Botschaften in Erlebnisse verwandeln (Humor! Interaktion! Aufgaben!), verankern sich auf einer völlig anderen Ebene im Gedächtnis. Und zwar, indem sie Menschen nicht als View behandeln, sondern als Individuum mit einer aktiven Rolle. Wir senden nicht mehr, wir laden ein – in eine interaktive (Marken-)Story, in der sie agieren und das Geschehen steuern. Elementare Bausteine von immersivem Storytelling sind:

● Charakter: Nutzer:innen sind handelnde Protagonisten der Geschichte, mit klarem Identitätsgefühl.
● Orientierung: Nutzer:innen verstehen, wo sie sich befinden und welche Handlungsoptionen sie haben.
● Motivation: Nutzer:innen erhalten ein klares, überzeugendes Ziel, das ihren Antrieb stärkt, sich aktiv an der Geschichte zu beteiligen.

Je authentischer und relevanter die Experience für mich persönlich ist, desto stärker die eigene emotionale Erfahrung – und die potenzielle Markenwirkung. Und hier hilft uns die KI enorm: Das Zauberwort lautet Hyperpersonalisierung. Und nein, damit ist nicht der Name eines Newsletter-Abonnenten im ersten Satz gemeint. Sondern einzigartige maßgeschneiderte Stories und Nutzererfahrungen, die sich entlang individueller Bedürfnisse, Entscheidungen und Interessen entfalten.

Ein Beispiel: Nutzer:innen sehen eine abgewandelte Version ihrer selbst (im Alter, als Kind, als Elf, als Astronaut), die wie ein eigener lebendiger Charakter mit ihnen interagiert. Dies ist der Hauptcharakter der (Marken-)Geschichte und sie führen einen KI-gestützten Dialog, der echte Handlungen und Entscheidungen auslöst. Das Medium ist dabei übrigens frei: ein großer digitaler Bildschirm, oder das Smartphone. Hyperpersonalisierte AR- oder VR-Experiences schaffen sogar noch größere Immersion als “nur” ein Screen.

Gibt es (wissenschaftliche) Belege dafür?

Ich bin Kreativer, für mich ist es logisch, dass erfolgreiche Kommunikation immer auch gutes Entertainment ist. Jetzt bin ich allerdings schon länger Kreativer und habe gelernt, dass Menschen gerne Nachweise zum Erfolg der unterhaltsamen Geschichten hätten. Also bitte. Aber keine Angst, ich langweile jetzt nicht mit zig Studien, die Relevanz von Emotionen für Wahrnehmung, Entscheidungsprozesse und Markenwirkung belegen (gibt es). Auch ein alter (wenn auch schicker) Hut ist, dass Markenerinnerung und -Bindung gestärkt und nachhaltiger verankert wird, wenn Nutzer:innen aktiver eingebunden werden. Schließlich fördert genau die aktive Auseinandersetzung mit Inhalten eine tiefere Verarbeitung, während spielerische Herangehensweisen motivieren und positive Lernerfahrungen fördern. Game-Based-Learning, anyone? – Hier wird nonstop bewiesen, was immersives Storytelling im Endeffekt leistet.

Je authentischer und relevanter die Experience für mich persönlich ist, desto stärker die eigene emotionale Erfahrung – und die potenzielle Markenwirkung.

Ein Beispiel aus der Praxis ist die “Triff dein Zukunfts-Ich”-Experience für “Neue Leben” und ihre Sparkassen-Partner. Sie nutzt mehrere, teilweise völlig neue KI-Modelle, um Nutzer:innen ein interaktives Gespräch über das eigene Alter zu ermöglichen. Die interne Analyse zeigte, dass die emotionale Wirkung enorm war und das Bewusstsein für die eigene Absicherung nachhaltig verändert wurde. Das führte nicht nur zu einer langen durchschnittlichen Interaktionsdauer, sondern auch zu einem deutlichen Anstieg der gebuchten Beratungsgespräche.

Das Massachusetts Institute of Technology (MIT), eine der weltweit führenden Spitzenuniversitäten, machte einige Monate nach unserer Experience einen ähnlichen Versuchsaufbau: Schon eine einzige Sitzung mit dem eigenen “Zukunfts-Ich” führte nachweislich zu einer engeren Beziehung zu diesem idealen älteren Selbst und senkte negative Emotionen wie (Zukunfts-)angst. Auch wenn es dem MIT nicht im Werbewirkung ging, verdeutlicht dies den großen Einfluss hyperpersonalisierter immersiver Erlebnisse. Und – Stichwort Kreativer – sie machen auch einfach mehr Spaß.

So profitieren Marken davon

Immersives Storytelling macht nicht nur mehr Freude, sondern auch mehr Geschäft. Nachweislich:

● Mehr Engagement: Interaktive Erlebnisse verlängern die Zeit, die Nutzer:innen mit einer Marke verbringen.
● Höhere Conversion Rates: Durch direkte Interaktion können Kaufentscheidungen maßgeblich beeinflusst werden.
● Messbarkeit und Optimierung: Experiences lassen sich durch KI kontinuierlich anpassen und verbessern.
So setzen Marken immersives Storytelling erfolgreich um
Wir sagen oft “Wenn Technologie deine Idee ist, hast du noch keine Idee”. Daher beginnen wir meist mit einem Problem.
● Was soll erreicht oder gelöst werden? Erst wenn die Business-Strategie fortgeschritten ist, kann eine emotionale Story entwickelt und reinen Herzens eine Technologie empfohlen werden. Nicht andersrum.
● Die Story hält Business und Tech zusammen. Wie eingangs gesagt: Die Menschen sind immer noch dieselben. Wir wollen gute Geschichten. Wir wollen aktiv handeln können.
● Die richtige Technologie funktioniert nachhaltig: Die besten Experiences enden nicht mit einem Kampagnenzeitraum. Sie funktionieren 24/7 und bringen die Story so immersiv wie möglich zu den Menschen – am besten nahtlos in den Alltag integriert.

Willkommen in der neuen Realität. Das wird großartig!

Gerade wir in Deutschland sind nicht verdächtig, besonders euphorisch nach vorn zu preschen, wenn eine neue Technologie die Türe reinkommt. Und ja, wir müssen ehrlich sein, welche Technologien “schon soweit sind” und welche noch ein paar Jahre brauchen. Aber immersives Storytelling und KI-gestützte Hyperpersonalisierung eröffnen uns schon heute so viele unglaubliche Möglichkeiten, die noch vor wenigen Jahren undenkbar waren – hier kann man mal eine Ausnahme machen und sich etwas Euphorie leisten.

posted: 21. März 2025

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